Untergrundgestaltung in der Vitrine

„Auf dürrem Boden geht auch die beste Saat nicht auf.“ (Uli Löchner)

Der ein oder Andere von Euch kennt sicher das Zitat von Uli Löchner „Auf dürrem Boden geht auch die beste Saat nicht auf.“, welches bei der Präsentation von Figuren ganz gut angewendet werden kann.  In meinen vergangenen Kolumnen habe ich bereits Themen wie die Hintergrundgestaltung oder das Posing erläutert, jedoch sind das natürlich nur Teile eines Komplettbildes, damit alles optisch passt. Was nützt es einem auch, wenn man ewig an einer Figur rumgebogen hat, damit sie super steht, oder ein klasse Hintergrund gefunden hat, dann steht die Figur aber seelenruhig auf einer Glas- oder Holzplatte in der Vitrine und der anfänglich so gut gemeinte Schein zerpufft. Ich muss vorwegschicken, dass ich bisher recht viele Sachen zum Thema Boden oder Untergrundgestaltung ausprobiert habe, ich beschränke mich hier aber auf die Gestaltung der Bodenplatte für die Detolf Vitrine von Ikea und versuche ein paar Tipps zu geben.

In den meisten Fächern meiner Vitrinen habe ich mir kleine passgenaue Wannen gebaut, in denen ich den Untergrund gestalte. Sicherlich kann man für beispielsweise sandigen Untergrund div. Platten nutzen und sie mit Farbe anmalen. Meine Erfahrung ist, Sand kommt immer noch am besten wie Sand rüber. Das gilt für jeglichen weichen Untergrund.

Wie baut man die Wanne:

Zunächst misst man die eingelegten Glasplatten genau in der Vitrine aus. Ich persönlich nehme immer ca. 0,5 cm an den Rändern weg, damit man später die fertig gestaltete Wanne auch noch sicher in die Vitrine bekommt. In den Bastelabteilungen (ich bediene mich hier Obi) gibt es durchsichtige Plastikfolien, die recht dick verarbeitet sind, aber dennoch leicht biegbar daherkommen.  Hier schneidet man sich die vorher ausgemessene Glasplatte aus, sowie 4 ca. 1 bis 2 cm hohe, der Länge der Hauptplatte passende, Streifen. Diese Streifen klebt man dann jeweils an die Seiten der Hauptplatte fest. Ich nutze hierfür normales Tesafilm und achte darauf, dass es auch recht dicht verklebt ist. Das Konstrukt sieht dann folgendermaßen aus:

Und jetzt kann es losgehen. Wollt Ihr beispielsweise wie oben angesprochen sandigen Boden, kauft beispielsweise Vogelsand (der ist ganz weich und die Figuren lassen sich hier besser draufstellen, als grobkörniger Baustellensand) und streut ihn in die Wanne. Das Gleiche gilt bei erdigem Boden. Ich persönlich greife hier auch mal gerne ganz plump in den Blumenkasten und nutze einfache Erde. Grundsätzlich kann ich immer empfehlen, dass man einfach mal kreativ sein muss, aber sehr oft wenig Mehr ist. In meinen Augen muss der Untergrund zwar gut und realistisch gemacht sein, jedoch sollen die Figuren im Forderung und im Fokus stehen und nicht der Boden oder der Hintergrund. Das sind nur unterstützende Elemente. Hier ein paar kleine Anregungen:

Wenn Ihr festen Untergrund plant (Gestein oder so), kann ich immer die Google Bildersuche empfehlen, oder Dekoläden, in denen es z.B. Granitplatten gibt. Sucht Euch einfach den richtigen Untergrund bei Google aus, druckt ihn auf A4 2x aus und klebt ihn passgenau auf die Glasplatte in der Vitrine. Vorne die Kannte würde ich persönlich immer einmal um die Platte klappen und darunter festkleben, damit es einen sauberen Abschluss gibt. Granitplatten eignen sich auch perfekt und lassen sich – mit ein wenig roher Gewalt – super in die Vitrine einpassen.

Siehe hier:

Frohes Basteln!

Euer Tino!

 

 

 

 

Hintergründe und andere Katastrophen

Ja ja, werdet Ihr jetzt denken, jetzt will der uns doch tatsächlich erzählen, wie man durch ein Hintergrundbild alles aufpeppen kann und das auch noch kostenneutral!?

Ja, genau das will ich 🙂

Zu keinem Thema bekomme ich seit Monaten mehr Zuschriften, als zu dem Thema Hintergrundgestaltung in der Vitrine (ich nutze übrigens nur die Detolf Vitrinen von Ikea). Da bringe ich meine geliebten Figuren ewig in die perfekte Pose, bin kreativ wie Sau, lasse sie von einem Fotografen ablichten und was bekomme ich an Rückmeldungen in div. Facebook Gruppen, „Hey, wie machst Du das mit den Hintergründen?“; „Woher hast Du das Hintergrundbild?“; „Wie passt Du die in die Vitrine an?“ usw.

Es ist also Zeit, Euch in diesem Punkt Schritt für Schritt wie ein freakiger Messias zu erhellen!  Denn es ist im Grunde so einfach!

Alles beginnt natürlich mit einer Figur, die Ihr für würdig erachtet den besonderen Platz in der Vitrine zu bekommen. Ähnlich wie beim Posing hat man – oder ich – eine Szene im Kopf, die nachgestellt werden soll. Bei mir war es zum Beispiel die Szene aus Star Wars Episode 3 – Die Rache der Sith, in der Count Dooku auf der Invisible Hand (Grievous Schiff) vor Obi Wan und Anakin steht und zum Kampf einstimmt. In meinen Augen eine extrem gelungene Szene mit meinem Liebling Christopher Lee (R.I.P.). Nachdem ich mir nun den Dooku aus diversen Figuren zusammengeklöppelt habe, hatte ich ganz genaue Vorstellungen, wie das Hintergrundbild sein soll und ich sage schon jetzt, bringt Nerven und Geduld für die Suche mit.

Tipps für die Bildersuche

Ich persönlich habe sehr gute Erfahrung mit der Google Bildersuche gemacht. Stellt bestenfalls die Suche direkt auf hohe Qualität der Bilder ein, sonst habt Ihr nach dem Druck Pixelsalat. Nun kommt es auf das geeignete Schlagwort an. Da probiert man gut und gerne mal eine Weile diverse Begriffe aus, bis man annähernd das findet, was man sucht. Wer auf die total intelligente Idee kommt, stumpf nach „Star Wars Hintergrund“ zu schauen, wird enttäuscht. Ihr müsst schon sehr spezifisch werden. Ich bin beim oben genannten Beispiel auch ewig rumgeeiert, bis ich nach dem Namen des Schiffs gesucht habe und danach Count Dooku mit in die Suche brachte. Und schon fand ich dieses Hintergundbild, welches natürlich auch noch zugeschnitten werden musste:

Man bedenke, diese Steuerungskonsole im Vordergrund muss man natürlich abschneiden, sonst sieht es völlig doof aus. Daher habe ich bei diesem Beispiel die Szene zwischen den beiden Droiden getrennt. Das ist übrigens bereits ein weiterer Tipp. Viele suchen nur nach Hintergründen, wo keiner der Charaktere im Bild steht. Dabei muss man oft nur etwas das Bild „abschneiden“, oder die Charaktere heraus schneiden, schon hat man ein cooles Hintergrundbild. Aber ehrlich gesagt zahlt sich zu 95% einfach ein waches Auge bei der Suche aus und natürlich Geduld.

Bild Drucken

Zugegeben, ich bin etwas im Vorteil, ich habe eine A3 Drucker. Jedoch hat sicherlich fast jeder einen DM oder Rossmann, oder auch einen kleinen Shop zum Kopieren in der Nähe. Das macht die Sache in der Hinsicht einfach, da man einfach die nötige Größe auf der jeweiligen HP angibt, über die dortige Software das Bild hochlädt und dann noch zum Shop latschen muss, um das Bild abzuholen. Achtet bitte immer auf eine matte Oberfläche, sonst habt ihr im Bild immer einen Schimmer, der dort nichts zu suchen hat.

Solltet Ihr auch im Besitz eines A3 Druckers sein, ist es etwas „einfacher“.

Hier die konkreten Schritte:

  • Bitte bedenkt, dass A3 nur 29,7 cm breit ist, die Detolf Vitrine ist aber innen ca. 40 cm breit. Damit man die volle Breite der Vitrine also nutzen kann, ist etwas Schnippelei erforderlich.
  • Ich persönlich habe mir angewöhnt das ausgewählte Bild 2x auf A3 zu drucken, also das Bild von der Größe her etwas versetzt zu drucken, damit man die 2 Ausdrucke in der Mitte zusammenkleben kann (ich nutze den guten alten UHU Prittstift) und für die Ränder einfaches Tesafilm.
  • Für das versetzte Aufsetzen der Druckdatei bietet sich Word super an. Das Seitenlayout auf A3 Hochkant stellen, das gewünschte Bild einfügen. Sobald Ihr sagt, dass das Bild hinter dem Textfeld liegen soll, könnt Ihr es auf dem Blatt hin und her schieben.
  • Schiebt das Bild ggf. zuerst rechts bündig mit dem Abschluss des Bildes, beim nächsten Druck links Bündig mit dem Ende des Bildes. Es bietet sich auch oft an die 2 Bilder separat als PDF abzuspeichern, da Word manchmal Unfug bei der genauen Bildplatzierung und dem Druck erlaubt.
  • Nach dem Druck dann genau an der Stelle zusammenfügen, an der das Bild zusammen gehört und dann locker flockig in die Vitrine anpassen.

Im besten Falle sieht es dann folgendermaßen aus:

Herzliche Grüße und frohes Gelingen

Tino