Deko in der Vitrine

Ich persönlich bin ja voll der Deko-Heini. Jede Ecke, jeder Tisch oder jede Fensterbank steht bei mir mit der passenden Deko voll und manchmal frage ich mich ob das nicht doch alles zu viel des Guten ist. Mein Hobby – Star Wars Figuren in Vitrinen sammeln und bestmöglich zu präsentieren – lässt sich auf das Thema wunderbar ummünzen.

In den letzten Jahren als Sammler habe ich rückblickend recht viele Erfahrungen gesammelt und wenn ich mir ältere Bilder meiner Sammlung anschaue, kann ich nur die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, wie wenig ich auf Optik wert gelegt habe um im Nachhinein zu wissen, was das eigentlich ausmacht.

Im nachfolgenden Text möchte ich daher meine Erfahrungen mit Euch teilen, ein paar Tipps geben und vielleicht für die ein oder andere kreative Idee bei Euch sorgen. Aber zunächst sei noch einmal deutlich erwähnt: Weniger ist definitiv mehr!

Deko ist ja immer so ein in meinen Augen großes Wort, da hat man eine coole Figur, ggf. auch schon im Hinterkopf wie es grob im Gesamtbild werden soll, aber wie zu Teufel kommt man an die passende Deko ran? Klar, man kann immer versuchen eigenständig etwas zu bauen, aus Erfahrung kann ich aber berichten, dass das oft – wenn man nicht so talentiert ist – tierisch ins Höschen gehen kann.

Praxis Beispiele:

Luke Skywalker aus Episode 7 – Das Erwachen der Macht

Hier besteht der Boden aus Deko Schiefer Platten von Butlers. Eigentlich sind diese Platten da um Tassen drauf zu stellen oder Essen zu servieren. Zerklopft man die Platten aber mit einem Hammer – auch gut um miese Laune abzubauen – und ordnet sie in der Vitrine an, hat man realistisch wirkenden Boden. Dazu farblich die passende Aquarium Deko als Steinformation in den Hintergrund und schon sieht es mit etwas Grünzeug (und Porgs) richtig cool aus und Luke kann unbesorgt das Lichtschwert wegschmeißen.

Leia Organa in der Rebellen Basis

Schon immer fand ich diese großen durchsichtigen Karten mit den leuchtenden Neonstreifen total genial. Eigentlich sind die Teile mit recht wenig Aufwand gebaut. Man nehme sich aus dem Baumarkt dicke durchsichtige Plastikfolie, baue sich den Tisch / Unterbau aus Pappe und dann fehlt nur noch ein Stift – ich habe helle Acrylstifte genutzt – um die Linien zu zeichnen. Fertig!

 

Yoda auf Dagobah

Hier gibt es in der Tat mehrere Ansätze. Mit der passenden Wurzel aus dem Aquarien Fachgeschäft lässt sich super die Baumstruktur nachstellen. Ich habe mich aber dafür entschieden alles genau passend für die Vitrine zu bauen. Der Untergrund und die Bäume bestehen bei mir aus Pappe und Draht zum Fixieren. Wenn das Grundgerüst steht alles mit in Gips eingelegter Haushaltsrolle (es geht auch Klopapier) einwickelt, trocknen lassen und bemalen. Hinzu kommt noch hier und da eine Schlage, die habe ich aus der Spielwarenabteilung bei Kaufhof. Ich sollte hinzufügen, dass ich persönlich erst mit Version 3 meiner Dagobah Deko zufrieden war, die Vorgänger sahen leider alle aus wie Kreaturen aus dem Film Die Fliege.

Wicket auf Endor

Wicket steht bei mir auf Deko Moos, umgeben von Aquarien Deko und zufälligen Fundstücken aus anderen Deko Läden. Hier ist dann tatsächlich abzuschätzen wann aus weniger mehr wird, da der Wald auf Endor schon recht buschig ist und man eher zu mehr tendieren muss. Hauptsache ist für mich jedoch immer, dass die Figur weiterhin im Vordergrund und Fokus steht und alles drum herum lediglich unterstützt.

Wie ihr das dann alles in Einklang bringen könnt mit einem passenden Hintergrund, der Beleuchtung, dem passenden Boden und wie dann die Figuren final zu posieren sind, findet ihr in meinen anderen Artikeln.

Ich hoffe ich konnte hier ein paar Tipps und Erfahrungen anbringen, viele Spaß beim Tüfteln!

Euer Tino

Untergrundgestaltung in der Vitrine

„Auf dürrem Boden geht auch die beste Saat nicht auf.“ (Uli Löchner)

Der ein oder Andere von Euch kennt sicher das Zitat von Uli Löchner „Auf dürrem Boden geht auch die beste Saat nicht auf.“, welches bei der Präsentation von Figuren ganz gut angewendet werden kann.  In meinen vergangenen Kolumnen habe ich bereits Themen wie die Hintergrundgestaltung oder das Posing erläutert, jedoch sind das natürlich nur Teile eines Komplettbildes, damit alles optisch passt. Was nützt es einem auch, wenn man ewig an einer Figur rumgebogen hat, damit sie super steht, oder ein klasse Hintergrund gefunden hat, dann steht die Figur aber seelenruhig auf einer Glas- oder Holzplatte in der Vitrine und der anfänglich so gut gemeinte Schein zerpufft. Ich muss vorwegschicken, dass ich bisher recht viele Sachen zum Thema Boden oder Untergrundgestaltung ausprobiert habe, ich beschränke mich hier aber auf die Gestaltung der Bodenplatte für die Detolf Vitrine von Ikea und versuche ein paar Tipps zu geben.

In den meisten Fächern meiner Vitrinen habe ich mir kleine passgenaue Wannen gebaut, in denen ich den Untergrund gestalte. Sicherlich kann man für beispielsweise sandigen Untergrund div. Platten nutzen und sie mit Farbe anmalen. Meine Erfahrung ist, Sand kommt immer noch am besten wie Sand rüber. Das gilt für jeglichen weichen Untergrund.

Wie baut man die Wanne:

Zunächst misst man die eingelegten Glasplatten genau in der Vitrine aus. Ich persönlich nehme immer ca. 0,5 cm an den Rändern weg, damit man später die fertig gestaltete Wanne auch noch sicher in die Vitrine bekommt. In den Bastelabteilungen (ich bediene mich hier Obi) gibt es durchsichtige Plastikfolien, die recht dick verarbeitet sind, aber dennoch leicht biegbar daherkommen.  Hier schneidet man sich die vorher ausgemessene Glasplatte aus, sowie 4 ca. 1 bis 2 cm hohe, der Länge der Hauptplatte passende, Streifen. Diese Streifen klebt man dann jeweils an die Seiten der Hauptplatte fest. Ich nutze hierfür normales Tesafilm und achte darauf, dass es auch recht dicht verklebt ist. Das Konstrukt sieht dann folgendermaßen aus:

Und jetzt kann es losgehen. Wollt Ihr beispielsweise wie oben angesprochen sandigen Boden, kauft beispielsweise Vogelsand (der ist ganz weich und die Figuren lassen sich hier besser draufstellen, als grobkörniger Baustellensand) und streut ihn in die Wanne. Das Gleiche gilt bei erdigem Boden. Ich persönlich greife hier auch mal gerne ganz plump in den Blumenkasten und nutze einfache Erde. Grundsätzlich kann ich immer empfehlen, dass man einfach mal kreativ sein muss, aber sehr oft wenig Mehr ist. In meinen Augen muss der Untergrund zwar gut und realistisch gemacht sein, jedoch sollen die Figuren im Forderung und im Fokus stehen und nicht der Boden oder der Hintergrund. Das sind nur unterstützende Elemente. Hier ein paar kleine Anregungen:

Wenn Ihr festen Untergrund plant (Gestein oder so), kann ich immer die Google Bildersuche empfehlen, oder Dekoläden, in denen es z.B. Granitplatten gibt. Sucht Euch einfach den richtigen Untergrund bei Google aus, druckt ihn auf A4 2x aus und klebt ihn passgenau auf die Glasplatte in der Vitrine. Vorne die Kannte würde ich persönlich immer einmal um die Platte klappen und darunter festkleben, damit es einen sauberen Abschluss gibt. Granitplatten eignen sich auch perfekt und lassen sich – mit ein wenig roher Gewalt – super in die Vitrine einpassen.

Siehe hier:

Frohes Basteln!

Euer Tino!