Erfahrungsberichte von der Autogrammjagt

Kennt Ihr das, wenn Ihr eher zufällig zu einem neuen Hobby kommt? Irgendwann stand ich vor meinen Vitrinen und die darüber liegende Wand erschien mir einfach zu kahl, es sollten Bilderrahmen dran. Ungeduldig wie ich bin, kaufte ich auf einen Schlag gefühlte 25 Rahmen und popelte sie – gefüllt mit unterschiedlichen STAR WARS Grafiken – an die Wand. Als ich mir dann auf der Power oft the Force Convention 2017 mein erstes personalisiertes Autogramm von Guy Henry (Grand Moff Tarkin aus Rogue One) kaufte und es in einen der Bilderrahmen anbrachte, zündete ein Funke. Alle Rahmen sollten nun mit Autogrammen ausgestattet sein.

Sicherlich stecke ich bei dem Thema noch ganz tief in den Kinderschuhen, möchte aber meine Erfahrungen zum Thema gerne teilen. Also beispielsweise wie die Schauspieler so drauf waren, ob sich Onlinekäufe lohnen, oder wie man an recht seltene Stücke kommt. Ich möchte betonen, dass es sich hier um persönliche Einschätzungen aus kurzen Situationen handelt. Ich denke jeder Mensch – auch Schauspieler – hat mal einen Furz quer sitzen und man muss nicht bei jedem aufgeschlossen sein. Es ist auch immer situationsbedingt.

Guy Henry (Grand Moff Tarkin – Rogue One)

Als großer Tarkin Fan war es für mich etwas richtig besonderes auf Guy Henry auf der Power oft he Force 2017 zu treffen. Ich persönlich fand die Darstellung des Moff Tarkin in Rogue One unglaublich gut, wenn nicht sogar ebenbürtig mit der vom verstorbenen Peter Cushing (Tarkin in Star Wars Episode 4 – Eine neue Hoffnung). Guy Henry empfand ich trotz seiner eleganten und überaus britischen Ausstrahlung als überaus freundlich und bodenständig. Er hat sich für jeden Fan für einen Plausch Zeit gelassen und begegnete mir, sowie jedem anderen Fan vor mir in der Schlange total auf Augenhöhe. Leider war ich in der Situation total nervös und stotterte nur meinen Namen gebrochen raus. Zu gerne hätte ich noch einen coolen Spruch auf dem Autogramm gehabt, wie der kultige Satz „You may fire when ready.“ oder so aber das kommt vielleicht beim nächsten Mal.

Spencer Wilding (Darth Vader – Rogue One)

Mittlerweile wissen eingefleischte Fans, dass sich 2 Schauspieler die Rolle des Darth Vader in Rogue One geteilt haben. Einigen Informationen zufolge wurden die meisten – wenn nicht sogar alle Szenen von Spencer Wilding – entfernt und lediglich die neu gedrehten Szenen mit Daniel Naprous im finalen Film verwendet. Mir aber egal, ich habe beide Darsteller getroffen und ich war mehr als happy. Wilding traf ich auch auf der Power oft the Force Con 2017 und erwischte ihn in dem Moment, als er vom Raucherpäuschen wieder zurück zu seinem Platz gestampft kam. Meine Fresse, was für eine Erscheinung! Über 2 Meter groß und ein Händedruck wie ein Bär. Man beachte den Bick von Guy Henry, der genau daneben saß. Wilding war super nett und kam mit meiner Nervosität super klar. Auch hier stotterte ich nur meinen Namen raus und dachte mir die ganze Zeit „Eyyyy, ich stehe vor fucking ober Affen Titten Geil Vader!!!“. Und siehe da, ohne es gewollt oder ausgesprochen zu haben, haut die coole Sau mir ein „Come to the Dark Side“ auf das Autogramm. Den Zusatz „Love“ verstehe ich bis heute zwar nicht wirklich, jedoch wer außer Padme Amidala erwartet so etwas schon von einem Vader?

David Prowse (Darth Vader – Original Trilogie)

Als 2017 verkündet wurde, dass David Prowse, alters- und gesundheitsbedingt nur noch in England auftritt und ab 2018 keine Con mehr besucht, war ich etwas traurig. Zu gerne hätte ich noch dem einzig wahren Vader mal die Hand geschüttelt. Was ich persönlich aber sau cool finde ist, dass Prowse über seine Internetseite einen echt klasse Autogrammservice anbietet. Auf der Internetseite sucht man sich sein Motiv aus, kann persönliche Widmungen und kultige Texte von Vader auswählen und dann locker flockig bestellen. Bei mir hat es keine 6 Wochen gedauert und schon hatte ich das gute Stück in meinem Besitz. Ich persönlich hoffe sehr, dass Prowse noch viele Jahre unter uns weilt und danke ihm für diesen tollen Service.

Oliver Ford Davis (Sio Bibble in STAR WARS Episode 1 und Episode 3)

Mit Oliver Ford Davis hatte ich zugleich eine Lustige, wenn auch etwas traurige Begegnung. Auf der Comic Con in Dortmund 2017 herrschte ein enormer Andrang. Vor jedem Stargast verlängerten sich die Schlangen und man stand sich die Beine in den Bauch bis man an der Reihe war. Ganz am Rand rechts außen war der Tisch von Davis und er saß mit einem Angestellten der Con völlig alleine hinter seinem Tischchen. Mit ein wenig Abstand sah das wirklich doof aus. Auf der einen Seite meterlange Schlangen und dann ganz außen am Rand der – in meinen Augen – großartige Schauspieler ohne Fangetöse. Ich weiß noch wie ich als Jugendlicher den Trailer von The Phantome Menace geschaut habe und er sagt „A communications disruption could mean only one thing…Invasion!“. Mir läuft da heute noch Gänsehaut den Rücken runter, so cool fand ich das. Nun gut, ich peilte den guten Mann an, sortierte meine Worte im Kopf und positionierte mich vor dem Tisch. Der gute Herr war aber so im Gespräch mit dem Typen der das Geld entgegennimmt, dass ich zunächst gar nicht registriert wurde und Mr. Davis locker flockig weiter aus dem Nähkästchen erzählte. Ich fand die Situation total komisch, es hatte etwas von Opa und Enkelchen die sich unterhielten. Plötzlich wurde ich dann doch registriert und er stand auf, warf mir ein breites Lächeln und ein zerzaustes Kichern entgegen und fing mit mir einen Plausch an. Ein unglaublich netter Mensch! Als ich später noch einmal eine Runde durch die Halle zog, entwickelte sich nun doch eine kleine Schlange vor seinem Tisch. Ein happy End

Daniel Naprous (Darth Vader – Rogue One)

Ähnlich wie bei Spencer Wilding ging es mir mit Daniel Naprous. Er streckte mir mit einem offenen Grinsen seine Hand entgegen und meine Fresse, war das eine Pranke. Es kommt auf dem Bild nicht wirklich rüber aber das ist ein Klotz von einem Kerl. Er war total nett, fing direkt eine kurze Plauderei an und als er fertig mit dem Signieren war, stand er kurz auf um sich zu verabschieden. Der Kerl war ungelogen 1,5 Köpfe größer als ich und ich glaube ich hatte vor Staunen den Mund offen.

Michael Carter (Bib Fortund – Die Rückkehr der Jediritter)

Bei uns in Köln sagt man „Jeder Jeck ist anders“. Ich denke, dieser Spruch passt gut zu Michael Carter. Getroffen habe ich ihn auf der Filmbörse im Januar 2018 in Oberhausen. Schnurstraks steuerte ich den mit Autogrammen befüllten Tisch an, grinste vor Freude wie ein Honigkuchenpferd und begrüßte Mr. Carter. Leider gab es keinen Handschlag (ok, man muss ja auch nicht jeden Menschen anfassen), kaum ein Wort und auch nur einen kurzen Blick. Es war eine recht verhaltene Situation. Als ich dann den Wunsch äußerte, er möge doch bitte „De Wanna Wanga!“ (so begrüßte Bib Fortuna die Droiden im Film) mit auf das Autogramm schreiben, blickte mich der Herr der zur Unterstützung neben ihm saß nur etwas verzweifelt an und wollte mir schon sagen, dass der das sicher nicht macht. Carter knirschte nur kurz „No Problem, ok.“ und schrieb es auf. Nachdem er mir das Autogramm in die Hand drückte, griff er direkt zu seinem Handy und spielte direkt weiter daran rum. Etwas perplex drehte ich mich dann um und ging. Bitte nicht falsch verstehen, Mr. Carter war keineswegs unfreundlich, er ist bei mir nur nicht so aufgeschlossen gewesen, wie ich es zuvor von den anderen Schauspielern gewohnt war. Das muss er ja auch nicht. Ich kann mir schon gut vorstellen, dass man mit ihm mit ein wenig Kreativität einen Zugang für ein gutes Gespräch findet. Mir ist das mit meinem gebrochenen Englisch leider nicht gelungen. Aber hey, Hauptsache „De Wanna Wanga!“

Angus MacInnes (Gold Leader in Star Wars – A new Hope und Rogue One)

An Freundlichkeit ist Mr. MacInnes kaum zu übertreffen. Ich hatte mich dem Tisch kaum genähert, fing er an mit „Hi, nice to see you! How are you? A big Fan, hm?“. Nachdem ich vom eher ruhigen Michael Carter vom Nebentisch kam haute mich diese offene und freundliche Art beinahe um. Die nette Dame an seiner Seite flüsterte mir nur zu „Nicht so nervös sein.“. Ich weiß auch nicht was in solchen Situationen immer mit mir los ist. Auf der Arbeit beispielsweise kann passieren was will, ich bin immer cool und fokussiert. Stehe ich aber vor einem Darsteller von STAR WARS, setzt quasi etwas bei mir aus und ich bin wie ein kleiner Junge im Süßigkeitenladen. MacInnes hat mir persönlich diesen verregneten Januar Tag im Jahre 2018 versüßt.

Anthony Daniels (C-3PO in allen STAR WARS Filmen)

„Voll die Diva!“ sagen eigentlich immer alle, die über ein Zusammentreffen mit Mr. Daniels sprechen. Daher bin ich mit recht zittrigen Knien auf die beachtliche Schlange vor seinem Tisch zugegangen und habe ehrlich gesagt nix erwartet. Ich wurde eines andren belehrt. Da man sehr lange anstehen musste, gönnte sich Mr. Daniels zeitweise ein paar Minuten um zwischen dem Schreiben die Reihen wartender Fans abzulaufen und hier und da mal „Hallo“ zu sagen. Was direkt auffällt ist, er ist recht klein, wirkt zerbrechlich, hat aber eine enorme Aura und genießt es gefeiert zu werden. Aber Vorsicht, wer Ihm direkt eine Kamera vor die Nase hält bekommt direkt einen Abriss. Man kann es aber auch verstehen, nicht jeder Mensch mag es direkt in die Augen geblitzt zu werden. Das hat auch viel mit Respekt zu tun. Auf mich wirkte Daniels bei den paar Sekunden sehr entspannt, sehr freundlich aber auch recht mysteriös. Er redete sehr leise, was einen direkten Austausch erschwerte. Der finale Händedruck war sehr schwach, wenn nicht sogar kraftlos. Hatte ich so nicht erwartet. Wobei ich von einigen Stellen gehört habe, dass Daniels je nach Tageszeit und Form gänzlich den Händeschlag verweigert. Ich habe das kurze Zusammentreffen als überaus positiv empfunden.

Jeremy Bulloch (Boba Fett Empire Strikes Back + Return oft the Jedi)

Über Jeremy Bulloch kann ich nicht wirklich viel sagen. Ich habe mich sehr gefreut ihn zu sehen, jedoch habe ich mich mehr mit seiner Frau die ihm behilflich war ausgetauscht als mit ihm. Sie erzählte mir wie oft sie bereits auf Conventions waren und wie das Wetter ist, er starrte mich mit leicht zittrigen Händen groß an und wollte glaube ich nur wissen, was er nun auf die Autogramme kritzeln soll. Ich fand ihn nett, jedoch merkt man ihm das Alter mittlerweile sehr an. Früher stand er wohl mehr hinter seinem Schreibtisch und begrüßte seine Fans, heute auf der Comic Con in Brüssel beobachtete ich einen alten Herrn, der gerne sitzt. Gegönnt sei es ihm!

Posing oder kein Posing, das ist hier die Frage!?

Täglich scrolle ich durch diverse Facebook-Gruppen und bestaune die vielen Sammlungen, die auf der Welt existieren. Heutzutage gibt es ja kaum etwas, was man nicht sammeln kann. In jeglichen Maßstäben und Formen ist alles dabei, was das Sammlerherz begehrt. Meine persönliche Leidenschaft liegt hier bei den 1/6 Figuren.

Doch besonders wenn Figuren präsentiert werden, deren Posing man beeinflussen kann, dreht sich mir oft der Magen auf links und ich schlage die Hände über dem Kopf zusammen. Da investieren manche Menschen tatsächlich im drei oder vierstelligen Bereichen in ihre Leidenschaft und stellen die Figuren dann auf, als ob sie amputierte Zombies von The Walking Dead seien. Einige setzten hier noch ein i-Tüpfelchen drauf und stellen die Figuren in die liebgewonnene –aber kotzhässliche – Eiche Rustikal Schrankwand, ohne etwas Verschönerung anzubringen. Dabei ist es so einfach, auch ohne große Investition und überschwänglicher Kreativität aus einer Figur noch mehr rauszuholen.

Hier ein paar Tipps für das Posing:

  • Macht Euch bewusst, was ihr an einer Figur besonders cool findet, und welches Posing – zum Beispiel aus einer liebgewonnen Szene aus einem Film – Euch besonders imponiert. Oft sind es nicht nur die optischen Dinge, die einen ansprechen, sondern der Charakter, der im Vordergrund steht. Manchmal drucke ich mir ein passendes Bild einfach aus und lege es neben meine Figur und versuche es nachzustellen. Es sind dann meist die Kleinigkeiten, die das Posing real wirken lassen.
  • Analysiert genau, welche Haltung der Charakter einnimmt. Ist er z.B. eher schlaksig, oder hat der Charakter eine gute Körperspannung? Stehen die Beine eher auseinander, angewinkelt, oder zusammen? Was macht der Charakter mit seinen Händen? Einfachstes Beispiel ist hier Darth Vader. Seine Hände ruhen meist auf seinen Apparaturen an seinem Gürtel, er gestikuliert Machtposen oder hat sein Schwert in der Hand. Oder nehmen wir Jack Sparrow aus Pirates of the Caribbean als nächstes Beispiel. Diese Figur würde ich immer versuchen wild gestikulierend und durch die Trunkenheit leicht schief darzustellen.
  • Weniger ist manchmal deutlich mehr. Nicht jede Figur muss in eine dramatische Fight-Pose gebracht werden, die dann leider meist auch überaus gestellt aussieht. Manchmal reicht es aus, die Figur in eine natürliche Haltung ohne viel Dramaturgie zu bringen und es wertet das Gesamtbild überaus auf. Nicht jede Bitch-Fight-Scene ist auch optimal für eine Figur.
  • Versucht nach Möglichkeit die Figurenständer weg zu lassen, oder sie so gut es geht zu verdecken. Hand aufs Herz: Da hat man eine sau coole Figur, die hat dann auch ein cooles Posing, aber es guckt immer dieser blöde schwarze Stock aus dem Arsch. Das sieht kacke aus. Viele Figuren stehen mit ein wenig Tüftelei sehr sicher von alleine.
  • Geht mit Geduld an die richtige Ausrichtung der Kleidung ran. Viele Figuren haben richtig tolle Kleidung, jedoch kaum ein Sammler versucht hier alles rauszuholen. Mit etwas Geduld und Fingerspitzengefühl fällt ein Umhang beispielsweise viel realistischer, als wenn er einfach so herumwabbelt. Hier fällt mir spontan die Figur des Imperators von Sideshow ein. Im Film ist das sehr schwerer Stoff der von der Gestalt wie ein nasser Lappen runterhängt und für mich erst die Präsenz der Figur ausmacht. Auch die Kapuze muss auf den Schultern liegen und knapp das Gesicht verbergen. Ja, das braucht wirklich manchmal starke Nerven, das Resultat vom korrekten „Hinzupfen“ ist manchmal Gold wert.
  • Nutzt auch Hilfsmittel. Bei mir klebt bei fast jeder Figur irgendwo versteckt doppelseitiges Klebeband, da sonst manche Dinge nicht möglich sind und der Stoff komisch fällt. Ich habe mir beispielsweise vor ein paar Wochen den Lando Calrissian von Sideshow bestellt. Beim Auspacken dann der Schock, der Umhang war so dermaßen weit geschnitten, er hing wie eine schlabberige Vorhaut einfach doof rum und stand ab. Hier habe ich die überschüssige „Haut“ einfach auf der Rückseite zusammengeklebt und schon sieht es viel natürlicher aus.
  • Worauf ich auch schwören kann ist Wäschesteif. Einige Figuren, besonders die etwas älteren, haben noch einfachen Stoff den man nicht gebändigt bekommt. Entkleidet die Figur, sprüht die Kleidung mit Wäschesteif ein und bügelt die Kleidung in die richtige Form. Besonders bei Uniformen bewirkt das Wunder.
  • Ganz wichtig: Investiert Zeit und Geduld, bis alles genau so sitzt, wie ihr es wünscht.

Wie man trotz unschöner Schrankwand oder wegen Platzmangel dennoch ein cooles Display oder Dio bauen kann, verrate ich in einem der nächsten Artikel.

Ihr könnt übrigens auch sehr gerne bei Facebook der Gruppe Hot Toys und Sideshow Fans beitreten, dort poste ich in regelmäßigen Abständen News zu meiner Sammlung.

Positionierte liebe Grüße

Tino

Hintergründe und andere Katastrophen

Ja ja, werdet Ihr jetzt denken, jetzt will der uns doch tatsächlich erzählen, wie man durch ein Hintergrundbild alles aufpeppen kann und das auch noch kostenneutral!?

Ja, genau das will ich 🙂

Zu keinem Thema bekomme ich seit Monaten mehr Zuschriften, als zu dem Thema Hintergrundgestaltung in der Vitrine (ich nutze übrigens nur die Detolf Vitrinen von Ikea). Da bringe ich meine geliebten Figuren ewig in die perfekte Pose, bin kreativ wie Sau, lasse sie von einem Fotografen ablichten und was bekomme ich an Rückmeldungen in div. Facebook Gruppen, „Hey, wie machst Du das mit den Hintergründen?“; „Woher hast Du das Hintergrundbild?“; „Wie passt Du die in die Vitrine an?“ usw.

Es ist also Zeit, Euch in diesem Punkt Schritt für Schritt wie ein freakiger Messias zu erhellen!  Denn es ist im Grunde so einfach!

Alles beginnt natürlich mit einer Figur, die Ihr für würdig erachtet den besonderen Platz in der Vitrine zu bekommen. Ähnlich wie beim Posing hat man – oder ich – eine Szene im Kopf, die nachgestellt werden soll. Bei mir war es zum Beispiel die Szene aus Star Wars Episode 3 – Die Rache der Sith, in der Count Dooku auf der Invisible Hand (Grievous Schiff) vor Obi Wan und Anakin steht und zum Kampf einstimmt. In meinen Augen eine extrem gelungene Szene mit meinem Liebling Christopher Lee (R.I.P.). Nachdem ich mir nun den Dooku aus diversen Figuren zusammengeklöppelt habe, hatte ich ganz genaue Vorstellungen, wie das Hintergrundbild sein soll und ich sage schon jetzt, bringt Nerven und Geduld für die Suche mit.

Tipps für die Bildersuche

Ich persönlich habe sehr gute Erfahrung mit der Google Bildersuche gemacht. Stellt bestenfalls die Suche direkt auf hohe Qualität der Bilder ein, sonst habt Ihr nach dem Druck Pixelsalat. Nun kommt es auf das geeignete Schlagwort an. Da probiert man gut und gerne mal eine Weile diverse Begriffe aus, bis man annähernd das findet, was man sucht. Wer auf die total intelligente Idee kommt, stumpf nach „Star Wars Hintergrund“ zu schauen, wird enttäuscht. Ihr müsst schon sehr spezifisch werden. Ich bin beim oben genannten Beispiel auch ewig rumgeeiert, bis ich nach dem Namen des Schiffs gesucht habe und danach Count Dooku mit in die Suche brachte. Und schon fand ich dieses Hintergundbild, welches natürlich auch noch zugeschnitten werden musste:

Man bedenke, diese Steuerungskonsole im Vordergrund muss man natürlich abschneiden, sonst sieht es völlig doof aus. Daher habe ich bei diesem Beispiel die Szene zwischen den beiden Droiden getrennt. Das ist übrigens bereits ein weiterer Tipp. Viele suchen nur nach Hintergründen, wo keiner der Charaktere im Bild steht. Dabei muss man oft nur etwas das Bild „abschneiden“, oder die Charaktere heraus schneiden, schon hat man ein cooles Hintergrundbild. Aber ehrlich gesagt zahlt sich zu 95% einfach ein waches Auge bei der Suche aus und natürlich Geduld.

Bild Drucken

Zugegeben, ich bin etwas im Vorteil, ich habe eine A3 Drucker. Jedoch hat sicherlich fast jeder einen DM oder Rossmann, oder auch einen kleinen Shop zum Kopieren in der Nähe. Das macht die Sache in der Hinsicht einfach, da man einfach die nötige Größe auf der jeweiligen HP angibt, über die dortige Software das Bild hochlädt und dann noch zum Shop latschen muss, um das Bild abzuholen. Achtet bitte immer auf eine matte Oberfläche, sonst habt ihr im Bild immer einen Schimmer, der dort nichts zu suchen hat.

Solltet Ihr auch im Besitz eines A3 Druckers sein, ist es etwas „einfacher“.

Hier die konkreten Schritte:

  • Bitte bedenkt, dass A3 nur 29,7 cm breit ist, die Detolf Vitrine ist aber innen ca. 40 cm breit. Damit man die volle Breite der Vitrine also nutzen kann, ist etwas Schnippelei erforderlich.
  • Ich persönlich habe mir angewöhnt das ausgewählte Bild 2x auf A3 zu drucken, also das Bild von der Größe her etwas versetzt zu drucken, damit man die 2 Ausdrucke in der Mitte zusammenkleben kann (ich nutze den guten alten UHU Prittstift) und für die Ränder einfaches Tesafilm.
  • Für das versetzte Aufsetzen der Druckdatei bietet sich Word super an. Das Seitenlayout auf A3 Hochkant stellen, das gewünschte Bild einfügen. Sobald Ihr sagt, dass das Bild hinter dem Textfeld liegen soll, könnt Ihr es auf dem Blatt hin und her schieben.
  • Schiebt das Bild ggf. zuerst rechts bündig mit dem Abschluss des Bildes, beim nächsten Druck links Bündig mit dem Ende des Bildes. Es bietet sich auch oft an die 2 Bilder separat als PDF abzuspeichern, da Word manchmal Unfug bei der genauen Bildplatzierung und dem Druck erlaubt.
  • Nach dem Druck dann genau an der Stelle zusammenfügen, an der das Bild zusammen gehört und dann locker flockig in die Vitrine anpassen.

Im besten Falle sieht es dann folgendermaßen aus:

Herzliche Grüße und frohes Gelingen

Tino

An den Federn erkennt man den Vogel

Meine Lieblingsscene aus dem Film „Die Rückkehr der Jediritter“ ist definitiv, wenn der Imperator auf dem 2. Todesstern ankommt. Wir sehen Vader kniend vor dem Shuttel, es treten in tiefem Rot gehüllte Gardisten aus dem Schiff und ihre Umhüllungen hängen wie Fleisch von ihnen. Und dann – pam pam pam – schreitet der Imperator, gestütz auf seinem Stock, langsam aus der Fähre. Die Kapuze hängt tief im Gesicht und die komplette Gestalt ist in schwerem Schwarz gehüllt. Der Stoff scheint schwer zu sein und er hängt träge aber dennoch voller Macht von ihm. Die Musik und die komplette Szenerie drum herum sorgen auch nach all den Jahren immer noch für Gänsehaut.

Wenn man sich das alles mal ohne die schweren Roben, Umhänge usw. vorstellt, wirkt es auf mich eher witzig. Zumal sich sicher niemand den Imperator in Unterhosen vorstellen möchte. Worauf ich aber hinaus will ist, dass es im Film, sowie bei unseren Figuren überaus wichtig ist, dass die geeigneten Stoffe ausgesucht werden und diese richtig zur Geltung kommen.

Bei manchen Figuren ist das wirklich enorm schwer, man zupft sich manchmal dumm und dusselig, bis so ein Umhang mal so fällt, damit es wenigstens annähernd realistisch ausschaut. Da ich recht viele 1/6 Figuren besitze, die auch mit Gewändern, Kapuzen, Roben und so einem Zeug in Szene gesetzt werden wollen, schreibe ich mal ein paar Tipps und Tricks, die ich mir über die Jahre angeeignet habe:

  • Schaut Euch im Film (sollte es zu Eurer Figur einen Film geben) mal genau an, wie ein Stoff fällt. Ist er eher flatterig, oder doch eher schwer. Ist er glatt, oder strukturiert. Und wie geht Euer Charakter mit dem Stoff um. Hält er ihn irgendwo fest, oder ähnliches. Aus diesen Infos kann man bereits einiges ableiten um es realistisch nachzustellen.
  • Nutzt Hilfsmittel wie doppelseitiges Klebeband, um überschüssigen Stoff zu fixieren oder zu überlappen. Beispielsweise hat die Figur von Lando Calrissian (Bespin) von Sideshow so viel überschüssigen Stoff am Umhang, dass ich quasi gezwungen war den Umhang am Rücken der Figur zusammenzuraffen und dann mit Klebeband zu fixieren. Mittlerweile sieht die doch recht in die Jahre gekommene Figur doch ganz schnieke aus.
  • Wenn sich ein Stoff einfach nicht in die gewünschte Form bringen lassen möchte und beispielsweise überall etwas absteht, wickelt die Figur samt Kleidung mal 2 Tage in Frischhaltefolie ein. Das habe ich zum Beispiel mit dem Umhang von Director Krennic gemacht. Dieses verfluchte Teil stand immer ab, als wenn er jeden Moment wie Batman in die Luft zischen will. Im Film hängt der Stoff aber nur an der Figur runter, ist aber ein eher leichter und leicht zerknüddelter Stoff. Nach 2 Tagen spurte er.

  • Macht Eure Figuren auch ruhig mal nackig und bügelt die Kleidung. Durch die Verpackungen sind manche Oberflächen eh etwas knuddelig und mit nicht zu viel Hitze lässt sich meist alles prima glätten.
  • Scheut Euch nicht dünnen Draht in den Saum einzufügen um auch wehende/flatternde Gewänder in Pose zu setzen. Das geht meist super einfach, schadet dem Stoff, wenn man aufpasst, gar nicht und es hat einen sehr großen Effekt. Ganz feinen Draht findet man in jedem guten Bastelladen oder Baumarkt.
  • Strukturiert mit den Fingern Falten, damit die Gewänder realisitisch wirken. Bei vielen Figuren geht das sehr einfach, es hat einen super Effekt. Ich muss wohl davor abraten zu viel an den Stoffen rumzudrücken. Manche Falten lassen sich später nicht mehr so einfach entfernen, wenn man das Posing usw. mal ändern möchte. Auch sind Knicke in schwarzen Roben oft prädestiniert auszubleichen.
  • Es kommt natürlich immer darauf an, in welcher Preisklasse sich eine Figur bewegt für folgenden Tipp. Ich habe gute Erfahrungen gesammelt, in dem ich Stoffe auch mal nass mache, damit sie schwerer fallen. Das muss aber natürlich jeder selber wissen, denn wenn so ein Test mal in die Hose geht, ist die Figur leider auch oft im Eimer. Wo ich das aber auf jeden Fall ausprobieren werde, ist beim Black Series Luke von The last Jedi. Ich finde es sehr gut, dass dort der Umhang aus Stoff ist, jedoch wird dieser ohne Zutun nie wirklich gut fallen.

  • Habt Geduld! Ich hatte es leider schon ein paar Mal, dass ich mir ewig an einer Figur – Sideshow Imperator – einen „abgezupft“ habe, damit alles perfekt aussieht und dann fällt die blöde Sau um und alles ist für die Katz. Dass ich dann in meiner Wut sogar mal den Imperator anmotze, ist völlig legitim.

So, ich hoffe das war nun nicht alles für Euch aus dem „Ärmel geschüttelt“ und es hilft Euch, die Kleidung der Figuren bestmöglich Euren Wünschen anzupassen.

Flatterige Grüße

Tino