Deko in der Vitrine

Ich persönlich bin ja voll der Deko-Heini. Jede Ecke, jeder Tisch oder jede Fensterbank steht bei mir mit der passenden Deko voll und manchmal frage ich mich ob das nicht doch alles zu viel des Guten ist. Mein Hobby – Star Wars Figuren in Vitrinen sammeln und bestmöglich zu präsentieren – lässt sich auf das Thema wunderbar ummünzen.

In den letzten Jahren als Sammler habe ich rückblickend recht viele Erfahrungen gesammelt und wenn ich mir ältere Bilder meiner Sammlung anschaue, kann ich nur die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, wie wenig ich auf Optik wert gelegt habe um im Nachhinein zu wissen, was das eigentlich ausmacht.

Im nachfolgenden Text möchte ich daher meine Erfahrungen mit Euch teilen, ein paar Tipps geben und vielleicht für die ein oder andere kreative Idee bei Euch sorgen. Aber zunächst sei noch einmal deutlich erwähnt: Weniger ist definitiv mehr!

Deko ist ja immer so ein in meinen Augen großes Wort, da hat man eine coole Figur, ggf. auch schon im Hinterkopf wie es grob im Gesamtbild werden soll, aber wie zu Teufel kommt man an die passende Deko ran? Klar, man kann immer versuchen eigenständig etwas zu bauen, aus Erfahrung kann ich aber berichten, dass das oft – wenn man nicht so talentiert ist – tierisch ins Höschen gehen kann.

Praxis Beispiele:

Luke Skywalker aus Episode 7 – Das Erwachen der Macht

Hier besteht der Boden aus Deko Schiefer Platten von Butlers. Eigentlich sind diese Platten da um Tassen drauf zu stellen oder Essen zu servieren. Zerklopft man die Platten aber mit einem Hammer – auch gut um miese Laune abzubauen – und ordnet sie in der Vitrine an, hat man realistisch wirkenden Boden. Dazu farblich die passende Aquarium Deko als Steinformation in den Hintergrund und schon sieht es mit etwas Grünzeug (und Porgs) richtig cool aus und Luke kann unbesorgt das Lichtschwert wegschmeißen.

Leia Organa in der Rebellen Basis

Schon immer fand ich diese großen durchsichtigen Karten mit den leuchtenden Neonstreifen total genial. Eigentlich sind die Teile mit recht wenig Aufwand gebaut. Man nehme sich aus dem Baumarkt dicke durchsichtige Plastikfolie, baue sich den Tisch / Unterbau aus Pappe und dann fehlt nur noch ein Stift – ich habe helle Acrylstifte genutzt – um die Linien zu zeichnen. Fertig!

 

Yoda auf Dagobah

Hier gibt es in der Tat mehrere Ansätze. Mit der passenden Wurzel aus dem Aquarien Fachgeschäft lässt sich super die Baumstruktur nachstellen. Ich habe mich aber dafür entschieden alles genau passend für die Vitrine zu bauen. Der Untergrund und die Bäume bestehen bei mir aus Pappe und Draht zum Fixieren. Wenn das Grundgerüst steht alles mit in Gips eingelegter Haushaltsrolle (es geht auch Klopapier) einwickelt, trocknen lassen und bemalen. Hinzu kommt noch hier und da eine Schlage, die habe ich aus der Spielwarenabteilung bei Kaufhof. Ich sollte hinzufügen, dass ich persönlich erst mit Version 3 meiner Dagobah Deko zufrieden war, die Vorgänger sahen leider alle aus wie Kreaturen aus dem Film Die Fliege.

Wicket auf Endor

Wicket steht bei mir auf Deko Moos, umgeben von Aquarien Deko und zufälligen Fundstücken aus anderen Deko Läden. Hier ist dann tatsächlich abzuschätzen wann aus weniger mehr wird, da der Wald auf Endor schon recht buschig ist und man eher zu mehr tendieren muss. Hauptsache ist für mich jedoch immer, dass die Figur weiterhin im Vordergrund und Fokus steht und alles drum herum lediglich unterstützt.

Wie ihr das dann alles in Einklang bringen könnt mit einem passenden Hintergrund, der Beleuchtung, dem passenden Boden und wie dann die Figuren final zu posieren sind, findet ihr in meinen anderen Artikeln.

Ich hoffe ich konnte hier ein paar Tipps und Erfahrungen anbringen, viele Spaß beim Tüfteln!

Euer Tino

Es werde Licht

… oder wie Johann Wolfgang von Goethe es so treffend aussprach „Wo viel Licht ist, ist starker Schatten.

Als ich damals meine erste Vitrine aufstelle und sie mit Figuren bestückte kniff ich immer noch die Augen abends zusammen um meine Sammlung zu begutachten. Nun ja, da stand halt nun eine Vitrine in der Ecke mit reichlich Figuren, jedoch sah man ab einer gewissen Uhrzeit nichts mehr. Manchmal dauert es im wahrsten Sinne des Wortes eine Weile, bis einem persönlich ein Licht aufgeht, also dauerte es geschlagene 3 Vitrinen voll mit Figuren, bis ich mich entschloss Licht darin zu installieren. Aber solche ein Entschluss birgt natürlich reichlich Überlegungen, wie es nun einmal am besten aussehen könnte. Diese Überlegungen und die ein oder anderen Erfahrungen aus der Praxis + Tipps möchte ich mit Euch teilen:

 

  • Zunächst sollte man sich immer überlegen, was genau beleuchtet werden soll und was für einen Effekt man sich erhofft. Hinzu kommt, dass – wenn man denn mehrere Vitrinen hat – es immer gut aussieht, wenn die Beleuchtung überall gleichmäßig angebracht werden sollte. Es hat leider etwas von Kirmes in der Eifel, wenn man in der einen Vitrinen Leuchtstrahler mittig anbringt, in der anderen Vitrine Leisten hinten und dann aus geistiger Abwesenheit mal die Leisten dann vorne. Ich spreche hier aus wehleidiger Erfahrung. Es ergibt in den meisten Fällen nur ein klasse Gesamtbild, wenn alle Lichter einheitlich angebracht werden.
  • Ich persönlich habe gute Erfahrungen damit gemacht, in einer Vitrine – ich spreche speziell von den Detolf Vitrinen – die passenden Lichtleisten vorne anzubringen. Damit werden die Figuren mit der richtigen Positionierung am effektivsten ausgeleuchtet. Positioniert man die Leisten mittig in der Vitrine wirft garantiert jedes Gesicht einer Figur einen fiesen Schatten. Bringt man die Beleuchtung an der Rückseite der Vitrine an, sieht man die Details nicht mehr, sondern nur die schattigen Umrisse. Das bietet sich natürlich bei einer Figur von Freddy Krüger an, jedoch nicht bei einer Leia.
  • Positioniert die Figuren richtig. Auch eine Figur, die bis zur Nasenspitze an der Glastür steht und darüber sich die Beleuchtung befindet, wirft komische Schatten im Gesicht. Wagt es ruhig etwas mehr Tiefe einzugehen und stellt die Figuren eher mittig in die Vitrine, wenn Ihr die Beleuchtung vorne anbringt.
  • Mit Licht kann man unglaublich gut spielen, wenn man die nötige Geduld mitbringt. Ich fand beispielsweise irgendwann die normale Beleuchtung langweilig und wollte etwas mehr Farbe einbringen. Hier rate ich dazu einfach die Umgebung der Figur aus einem Film usw. aufzuschnappen und die passende Farbe zu nutzen. Aber Vorsicht, manch einem ist das dann zu kitschig, mehre Farben für unterschiedliche Fächer in den Vitrinen zu verwenden. Ich empfehle Euch wohl kein einfaches buntes Transparentpapier zu nutzen, da das sehr sehr schnell ausleuchtet und der Effekt verpufft. Ich habe mir im Internet farbige Folie bestellt, die auch in Diskotheken bei den Scheinwerfern genutzt werden. Hier hat man definitiv länger was von.
    • Ein paar Beispiele:
      • Darth Maul Kampfszene auf Naboo. Mit der Richtigen Pose und dem geeigneten Hintergundbild fehlt nur noch eine rötliche Pose und der Efekt ist perfekt.
      • General Grievous auf seinem Schlachtschiff hat grüne Amaturen, also verwende ich grüne Farbe um das Hintergrundbild mit der Figur und der Situation in Einklang zu bringen.
      • Imperator Palpatine hat bei mir ein eher blaues bis lilanes Licht um die Stimmung im Thronsaal einzufangen. Zusätzlich habe die die Beleuchtung stellenweise mit dunklem Karton abgeklebt, damit die düstere Stimmung rüberkommt.

(hierzu findet Ihr reichlich Bilder in meiner Galerie)

  • Beim Beleuchten ist mir persönlich sehr wichtig, dass das Licht dahin gestrahlt wird, wo es hingehört. Als ich meine erste Lichtinstallation angebracht habe hatte ich die ersten Tage keine Freunde damit, da mir das Licht immer nur im wahrsten Sinne des Wortes in die Fresse gestrahlt hat. Ich habe mir aus Bastelkarton kleine schmale Streifen aus Bastelkarton geschnitten und sie an der Front bündig mit doppelseitigem Klebeband angebracht. Somit scheint das Licht lediglich auf die Figuren und nicht außerhalb der Vitrine.

  • Ich möchte nur jedem Sammler empfehlen Beleuchtung mit Stromversorgung zu kaufen und auf Batteriebetrieb zu verzichten. Man wechselt sich sonst mit Batterien dumm und dämlich. Auch bietet es sich an alle einzelnen Beleuchtungsmodule an eine große Steckdose anzuschließen, damit man mit einem einschalten direkt alle Vitrinen beleuchtet bekommt.
  • Zum Thema Verkabelung: Ich hasse Kabel! Meine Fresse, eh man die mal sauber durch die Vitrine geführt bekommt, damit es gut aussieht, sie hinter der Vitrine verlegt sind und dann noch alles an eine Steckdose passt dauert es etwas. Mir haben hier beruhigender Tee und ausgleichende Waldspaziergänge geholfen, das aber nur am Rande. Bei der Verkabelung habe ich mehre Sachen ausprobiert. Bei mir verlaufen die Kabel vorne in der Vitrine an der Stange lang. Ich habe die Kabel inklusive Stange einfach mit grauem Tesafilm umwickelt und gut ist. Auch eine nette Variante ist, die Kabel samt Stange mit einem Aluminium U-Profil aus dem Baumarkt zu ummanteln. Es gibt auch Menschen, die die Kabel irgendwie nach hinten rausführen (also in der Vitrine hö hö) und dafür ein zusätzliches Loch im Vitrinen-Boden bauen. Was definitiv Mist ist, ist die Kabel einfach in der Vitrine rumschlabbern zu lassen, ohne jegliche Befestigung.

Ich persönlich kann nur jedem da draußen empfehlen seine Sammlung mit der geeigneten Beleuchtung aufzupeppen. Ob nun bunt oder einheitlich, verdunkelt oder schrill, es pennt Eure Sammlung enorm auf.

Fühlt Euch erhellt und von Herzen Gegrüßt

Euer Tino

Untergrundgestaltung in der Vitrine

„Auf dürrem Boden geht auch die beste Saat nicht auf.“ (Uli Löchner)

Der ein oder Andere von Euch kennt sicher das Zitat von Uli Löchner „Auf dürrem Boden geht auch die beste Saat nicht auf.“, welches bei der Präsentation von Figuren ganz gut angewendet werden kann.  In meinen vergangenen Kolumnen habe ich bereits Themen wie die Hintergrundgestaltung oder das Posing erläutert, jedoch sind das natürlich nur Teile eines Komplettbildes, damit alles optisch passt. Was nützt es einem auch, wenn man ewig an einer Figur rumgebogen hat, damit sie super steht, oder ein klasse Hintergrund gefunden hat, dann steht die Figur aber seelenruhig auf einer Glas- oder Holzplatte in der Vitrine und der anfänglich so gut gemeinte Schein zerpufft. Ich muss vorwegschicken, dass ich bisher recht viele Sachen zum Thema Boden oder Untergrundgestaltung ausprobiert habe, ich beschränke mich hier aber auf die Gestaltung der Bodenplatte für die Detolf Vitrine von Ikea und versuche ein paar Tipps zu geben.

In den meisten Fächern meiner Vitrinen habe ich mir kleine passgenaue Wannen gebaut, in denen ich den Untergrund gestalte. Sicherlich kann man für beispielsweise sandigen Untergrund div. Platten nutzen und sie mit Farbe anmalen. Meine Erfahrung ist, Sand kommt immer noch am besten wie Sand rüber. Das gilt für jeglichen weichen Untergrund.

Wie baut man die Wanne:

Zunächst misst man die eingelegten Glasplatten genau in der Vitrine aus. Ich persönlich nehme immer ca. 0,5 cm an den Rändern weg, damit man später die fertig gestaltete Wanne auch noch sicher in die Vitrine bekommt. In den Bastelabteilungen (ich bediene mich hier Obi) gibt es durchsichtige Plastikfolien, die recht dick verarbeitet sind, aber dennoch leicht biegbar daherkommen.  Hier schneidet man sich die vorher ausgemessene Glasplatte aus, sowie 4 ca. 1 bis 2 cm hohe, der Länge der Hauptplatte passende, Streifen. Diese Streifen klebt man dann jeweils an die Seiten der Hauptplatte fest. Ich nutze hierfür normales Tesafilm und achte darauf, dass es auch recht dicht verklebt ist. Das Konstrukt sieht dann folgendermaßen aus:

Und jetzt kann es losgehen. Wollt Ihr beispielsweise wie oben angesprochen sandigen Boden, kauft beispielsweise Vogelsand (der ist ganz weich und die Figuren lassen sich hier besser draufstellen, als grobkörniger Baustellensand) und streut ihn in die Wanne. Das Gleiche gilt bei erdigem Boden. Ich persönlich greife hier auch mal gerne ganz plump in den Blumenkasten und nutze einfache Erde. Grundsätzlich kann ich immer empfehlen, dass man einfach mal kreativ sein muss, aber sehr oft wenig Mehr ist. In meinen Augen muss der Untergrund zwar gut und realistisch gemacht sein, jedoch sollen die Figuren im Forderung und im Fokus stehen und nicht der Boden oder der Hintergrund. Das sind nur unterstützende Elemente. Hier ein paar kleine Anregungen:

Wenn Ihr festen Untergrund plant (Gestein oder so), kann ich immer die Google Bildersuche empfehlen, oder Dekoläden, in denen es z.B. Granitplatten gibt. Sucht Euch einfach den richtigen Untergrund bei Google aus, druckt ihn auf A4 2x aus und klebt ihn passgenau auf die Glasplatte in der Vitrine. Vorne die Kannte würde ich persönlich immer einmal um die Platte klappen und darunter festkleben, damit es einen sauberen Abschluss gibt. Granitplatten eignen sich auch perfekt und lassen sich – mit ein wenig roher Gewalt – super in die Vitrine einpassen.

Siehe hier:

Frohes Basteln!

Euer Tino!

 

 

 

 

Posing oder kein Posing, das ist hier die Frage!?

Täglich scrolle ich durch diverse Facebook-Gruppen und bestaune die vielen Sammlungen, die auf der Welt existieren. Heutzutage gibt es ja kaum etwas, was man nicht sammeln kann. In jeglichen Maßstäben und Formen ist alles dabei, was das Sammlerherz begehrt. Meine persönliche Leidenschaft liegt hier bei den 1/6 Figuren.

Doch besonders wenn Figuren präsentiert werden, deren Posing man beeinflussen kann, dreht sich mir oft der Magen auf links und ich schlage die Hände über dem Kopf zusammen. Da investieren manche Menschen tatsächlich im drei oder vierstelligen Bereichen in ihre Leidenschaft und stellen die Figuren dann auf, als ob sie amputierte Zombies von The Walking Dead seien. Einige setzten hier noch ein i-Tüpfelchen drauf und stellen die Figuren in die liebgewonnene –aber kotzhässliche – Eiche Rustikal Schrankwand, ohne etwas Verschönerung anzubringen. Dabei ist es so einfach, auch ohne große Investition und überschwänglicher Kreativität aus einer Figur noch mehr rauszuholen.

Hier ein paar Tipps für das Posing:

  • Macht Euch bewusst, was ihr an einer Figur besonders cool findet, und welches Posing – zum Beispiel aus einer liebgewonnen Szene aus einem Film – Euch besonders imponiert. Oft sind es nicht nur die optischen Dinge, die einen ansprechen, sondern der Charakter, der im Vordergrund steht. Manchmal drucke ich mir ein passendes Bild einfach aus und lege es neben meine Figur und versuche es nachzustellen. Es sind dann meist die Kleinigkeiten, die das Posing real wirken lassen.
  • Analysiert genau, welche Haltung der Charakter einnimmt. Ist er z.B. eher schlaksig, oder hat der Charakter eine gute Körperspannung? Stehen die Beine eher auseinander, angewinkelt, oder zusammen? Was macht der Charakter mit seinen Händen? Einfachstes Beispiel ist hier Darth Vader. Seine Hände ruhen meist auf seinen Apparaturen an seinem Gürtel, er gestikuliert Machtposen oder hat sein Schwert in der Hand. Oder nehmen wir Jack Sparrow aus Pirates of the Caribbean als nächstes Beispiel. Diese Figur würde ich immer versuchen wild gestikulierend und durch die Trunkenheit leicht schief darzustellen.
  • Weniger ist manchmal deutlich mehr. Nicht jede Figur muss in eine dramatische Fight-Pose gebracht werden, die dann leider meist auch überaus gestellt aussieht. Manchmal reicht es aus, die Figur in eine natürliche Haltung ohne viel Dramaturgie zu bringen und es wertet das Gesamtbild überaus auf. Nicht jede Bitch-Fight-Scene ist auch optimal für eine Figur.
  • Versucht nach Möglichkeit die Figurenständer weg zu lassen, oder sie so gut es geht zu verdecken. Hand aufs Herz: Da hat man eine sau coole Figur, die hat dann auch ein cooles Posing, aber es guckt immer dieser blöde schwarze Stock aus dem Arsch. Das sieht kacke aus. Viele Figuren stehen mit ein wenig Tüftelei sehr sicher von alleine.
  • Geht mit Geduld an die richtige Ausrichtung der Kleidung ran. Viele Figuren haben richtig tolle Kleidung, jedoch kaum ein Sammler versucht hier alles rauszuholen. Mit etwas Geduld und Fingerspitzengefühl fällt ein Umhang beispielsweise viel realistischer, als wenn er einfach so herumwabbelt. Hier fällt mir spontan die Figur des Imperators von Sideshow ein. Im Film ist das sehr schwerer Stoff der von der Gestalt wie ein nasser Lappen runterhängt und für mich erst die Präsenz der Figur ausmacht. Auch die Kapuze muss auf den Schultern liegen und knapp das Gesicht verbergen. Ja, das braucht wirklich manchmal starke Nerven, das Resultat vom korrekten „Hinzupfen“ ist manchmal Gold wert.
  • Nutzt auch Hilfsmittel. Bei mir klebt bei fast jeder Figur irgendwo versteckt doppelseitiges Klebeband, da sonst manche Dinge nicht möglich sind und der Stoff komisch fällt. Ich habe mir beispielsweise vor ein paar Wochen den Lando Calrissian von Sideshow bestellt. Beim Auspacken dann der Schock, der Umhang war so dermaßen weit geschnitten, er hing wie eine schlabberige Vorhaut einfach doof rum und stand ab. Hier habe ich die überschüssige „Haut“ einfach auf der Rückseite zusammengeklebt und schon sieht es viel natürlicher aus.
  • Worauf ich auch schwören kann ist Wäschesteif. Einige Figuren, besonders die etwas älteren, haben noch einfachen Stoff den man nicht gebändigt bekommt. Entkleidet die Figur, sprüht die Kleidung mit Wäschesteif ein und bügelt die Kleidung in die richtige Form. Besonders bei Uniformen bewirkt das Wunder.
  • Ganz wichtig: Investiert Zeit und Geduld, bis alles genau so sitzt, wie ihr es wünscht.

Wie man trotz unschöner Schrankwand oder wegen Platzmangel dennoch ein cooles Display oder Dio bauen kann, verrate ich in einem der nächsten Artikel.

Ihr könnt übrigens auch sehr gerne bei Facebook der Gruppe Hot Toys und Sideshow Fans beitreten, dort poste ich in regelmäßigen Abständen News zu meiner Sammlung.

Positionierte liebe Grüße

Tino

Hintergründe und andere Katastrophen

Ja ja, werdet Ihr jetzt denken, jetzt will der uns doch tatsächlich erzählen, wie man durch ein Hintergrundbild alles aufpeppen kann und das auch noch kostenneutral!?

Ja, genau das will ich 🙂

Zu keinem Thema bekomme ich seit Monaten mehr Zuschriften, als zu dem Thema Hintergrundgestaltung in der Vitrine (ich nutze übrigens nur die Detolf Vitrinen von Ikea). Da bringe ich meine geliebten Figuren ewig in die perfekte Pose, bin kreativ wie Sau, lasse sie von einem Fotografen ablichten und was bekomme ich an Rückmeldungen in div. Facebook Gruppen, „Hey, wie machst Du das mit den Hintergründen?“; „Woher hast Du das Hintergrundbild?“; „Wie passt Du die in die Vitrine an?“ usw.

Es ist also Zeit, Euch in diesem Punkt Schritt für Schritt wie ein freakiger Messias zu erhellen!  Denn es ist im Grunde so einfach!

Alles beginnt natürlich mit einer Figur, die Ihr für würdig erachtet den besonderen Platz in der Vitrine zu bekommen. Ähnlich wie beim Posing hat man – oder ich – eine Szene im Kopf, die nachgestellt werden soll. Bei mir war es zum Beispiel die Szene aus Star Wars Episode 3 – Die Rache der Sith, in der Count Dooku auf der Invisible Hand (Grievous Schiff) vor Obi Wan und Anakin steht und zum Kampf einstimmt. In meinen Augen eine extrem gelungene Szene mit meinem Liebling Christopher Lee (R.I.P.). Nachdem ich mir nun den Dooku aus diversen Figuren zusammengeklöppelt habe, hatte ich ganz genaue Vorstellungen, wie das Hintergrundbild sein soll und ich sage schon jetzt, bringt Nerven und Geduld für die Suche mit.

Tipps für die Bildersuche

Ich persönlich habe sehr gute Erfahrung mit der Google Bildersuche gemacht. Stellt bestenfalls die Suche direkt auf hohe Qualität der Bilder ein, sonst habt Ihr nach dem Druck Pixelsalat. Nun kommt es auf das geeignete Schlagwort an. Da probiert man gut und gerne mal eine Weile diverse Begriffe aus, bis man annähernd das findet, was man sucht. Wer auf die total intelligente Idee kommt, stumpf nach „Star Wars Hintergrund“ zu schauen, wird enttäuscht. Ihr müsst schon sehr spezifisch werden. Ich bin beim oben genannten Beispiel auch ewig rumgeeiert, bis ich nach dem Namen des Schiffs gesucht habe und danach Count Dooku mit in die Suche brachte. Und schon fand ich dieses Hintergundbild, welches natürlich auch noch zugeschnitten werden musste:

Man bedenke, diese Steuerungskonsole im Vordergrund muss man natürlich abschneiden, sonst sieht es völlig doof aus. Daher habe ich bei diesem Beispiel die Szene zwischen den beiden Droiden getrennt. Das ist übrigens bereits ein weiterer Tipp. Viele suchen nur nach Hintergründen, wo keiner der Charaktere im Bild steht. Dabei muss man oft nur etwas das Bild „abschneiden“, oder die Charaktere heraus schneiden, schon hat man ein cooles Hintergrundbild. Aber ehrlich gesagt zahlt sich zu 95% einfach ein waches Auge bei der Suche aus und natürlich Geduld.

Bild Drucken

Zugegeben, ich bin etwas im Vorteil, ich habe eine A3 Drucker. Jedoch hat sicherlich fast jeder einen DM oder Rossmann, oder auch einen kleinen Shop zum Kopieren in der Nähe. Das macht die Sache in der Hinsicht einfach, da man einfach die nötige Größe auf der jeweiligen HP angibt, über die dortige Software das Bild hochlädt und dann noch zum Shop latschen muss, um das Bild abzuholen. Achtet bitte immer auf eine matte Oberfläche, sonst habt ihr im Bild immer einen Schimmer, der dort nichts zu suchen hat.

Solltet Ihr auch im Besitz eines A3 Druckers sein, ist es etwas „einfacher“.

Hier die konkreten Schritte:

  • Bitte bedenkt, dass A3 nur 29,7 cm breit ist, die Detolf Vitrine ist aber innen ca. 40 cm breit. Damit man die volle Breite der Vitrine also nutzen kann, ist etwas Schnippelei erforderlich.
  • Ich persönlich habe mir angewöhnt das ausgewählte Bild 2x auf A3 zu drucken, also das Bild von der Größe her etwas versetzt zu drucken, damit man die 2 Ausdrucke in der Mitte zusammenkleben kann (ich nutze den guten alten UHU Prittstift) und für die Ränder einfaches Tesafilm.
  • Für das versetzte Aufsetzen der Druckdatei bietet sich Word super an. Das Seitenlayout auf A3 Hochkant stellen, das gewünschte Bild einfügen. Sobald Ihr sagt, dass das Bild hinter dem Textfeld liegen soll, könnt Ihr es auf dem Blatt hin und her schieben.
  • Schiebt das Bild ggf. zuerst rechts bündig mit dem Abschluss des Bildes, beim nächsten Druck links Bündig mit dem Ende des Bildes. Es bietet sich auch oft an die 2 Bilder separat als PDF abzuspeichern, da Word manchmal Unfug bei der genauen Bildplatzierung und dem Druck erlaubt.
  • Nach dem Druck dann genau an der Stelle zusammenfügen, an der das Bild zusammen gehört und dann locker flockig in die Vitrine anpassen.

Im besten Falle sieht es dann folgendermaßen aus:

Herzliche Grüße und frohes Gelingen

Tino

An den Federn erkennt man den Vogel

Meine Lieblingsscene aus dem Film „Die Rückkehr der Jediritter“ ist definitiv, wenn der Imperator auf dem 2. Todesstern ankommt. Wir sehen Vader kniend vor dem Shuttel, es treten in tiefem Rot gehüllte Gardisten aus dem Schiff und ihre Umhüllungen hängen wie Fleisch von ihnen. Und dann – pam pam pam – schreitet der Imperator, gestütz auf seinem Stock, langsam aus der Fähre. Die Kapuze hängt tief im Gesicht und die komplette Gestalt ist in schwerem Schwarz gehüllt. Der Stoff scheint schwer zu sein und er hängt träge aber dennoch voller Macht von ihm. Die Musik und die komplette Szenerie drum herum sorgen auch nach all den Jahren immer noch für Gänsehaut.

Wenn man sich das alles mal ohne die schweren Roben, Umhänge usw. vorstellt, wirkt es auf mich eher witzig. Zumal sich sicher niemand den Imperator in Unterhosen vorstellen möchte. Worauf ich aber hinaus will ist, dass es im Film, sowie bei unseren Figuren überaus wichtig ist, dass die geeigneten Stoffe ausgesucht werden und diese richtig zur Geltung kommen.

Bei manchen Figuren ist das wirklich enorm schwer, man zupft sich manchmal dumm und dusselig, bis so ein Umhang mal so fällt, damit es wenigstens annähernd realistisch ausschaut. Da ich recht viele 1/6 Figuren besitze, die auch mit Gewändern, Kapuzen, Roben und so einem Zeug in Szene gesetzt werden wollen, schreibe ich mal ein paar Tipps und Tricks, die ich mir über die Jahre angeeignet habe:

  • Schaut Euch im Film (sollte es zu Eurer Figur einen Film geben) mal genau an, wie ein Stoff fällt. Ist er eher flatterig, oder doch eher schwer. Ist er glatt, oder strukturiert. Und wie geht Euer Charakter mit dem Stoff um. Hält er ihn irgendwo fest, oder ähnliches. Aus diesen Infos kann man bereits einiges ableiten um es realistisch nachzustellen.
  • Nutzt Hilfsmittel wie doppelseitiges Klebeband, um überschüssigen Stoff zu fixieren oder zu überlappen. Beispielsweise hat die Figur von Lando Calrissian (Bespin) von Sideshow so viel überschüssigen Stoff am Umhang, dass ich quasi gezwungen war den Umhang am Rücken der Figur zusammenzuraffen und dann mit Klebeband zu fixieren. Mittlerweile sieht die doch recht in die Jahre gekommene Figur doch ganz schnieke aus.
  • Wenn sich ein Stoff einfach nicht in die gewünschte Form bringen lassen möchte und beispielsweise überall etwas absteht, wickelt die Figur samt Kleidung mal 2 Tage in Frischhaltefolie ein. Das habe ich zum Beispiel mit dem Umhang von Director Krennic gemacht. Dieses verfluchte Teil stand immer ab, als wenn er jeden Moment wie Batman in die Luft zischen will. Im Film hängt der Stoff aber nur an der Figur runter, ist aber ein eher leichter und leicht zerknüddelter Stoff. Nach 2 Tagen spurte er.

  • Macht Eure Figuren auch ruhig mal nackig und bügelt die Kleidung. Durch die Verpackungen sind manche Oberflächen eh etwas knuddelig und mit nicht zu viel Hitze lässt sich meist alles prima glätten.
  • Scheut Euch nicht dünnen Draht in den Saum einzufügen um auch wehende/flatternde Gewänder in Pose zu setzen. Das geht meist super einfach, schadet dem Stoff, wenn man aufpasst, gar nicht und es hat einen sehr großen Effekt. Ganz feinen Draht findet man in jedem guten Bastelladen oder Baumarkt.
  • Strukturiert mit den Fingern Falten, damit die Gewänder realisitisch wirken. Bei vielen Figuren geht das sehr einfach, es hat einen super Effekt. Ich muss wohl davor abraten zu viel an den Stoffen rumzudrücken. Manche Falten lassen sich später nicht mehr so einfach entfernen, wenn man das Posing usw. mal ändern möchte. Auch sind Knicke in schwarzen Roben oft prädestiniert auszubleichen.
  • Es kommt natürlich immer darauf an, in welcher Preisklasse sich eine Figur bewegt für folgenden Tipp. Ich habe gute Erfahrungen gesammelt, in dem ich Stoffe auch mal nass mache, damit sie schwerer fallen. Das muss aber natürlich jeder selber wissen, denn wenn so ein Test mal in die Hose geht, ist die Figur leider auch oft im Eimer. Wo ich das aber auf jeden Fall ausprobieren werde, ist beim Black Series Luke von The last Jedi. Ich finde es sehr gut, dass dort der Umhang aus Stoff ist, jedoch wird dieser ohne Zutun nie wirklich gut fallen.

  • Habt Geduld! Ich hatte es leider schon ein paar Mal, dass ich mir ewig an einer Figur – Sideshow Imperator – einen „abgezupft“ habe, damit alles perfekt aussieht und dann fällt die blöde Sau um und alles ist für die Katz. Dass ich dann in meiner Wut sogar mal den Imperator anmotze, ist völlig legitim.

So, ich hoffe das war nun nicht alles für Euch aus dem „Ärmel geschüttelt“ und es hilft Euch, die Kleidung der Figuren bestmöglich Euren Wünschen anzupassen.

Flatterige Grüße

Tino